Stellen Sie sich vor, jeden Tag mit einem anderen Blick auf den größten See Italiens aufzuwachen. Wunderschön grüne Hügel und Berge, Dörfer direkt am Wasser, mittelalterliche Burgen, Strände, Limonaie, Weine und atemberaubende Ausblicke: das alles (und noch viel mehr) ist der Gardasee.
Und wenn Sie ihn mit einem Wohnmobil genießen, wird die Reise zu purer Freiheit.


Wir schlagen Ihnen eine 14-tägige Wohnmobil-Route vor. Sie ist perfekt, um jede Ecke dieses Juwels zwischen der Lombardei, dem Veneto und dem Trentino zu erkunden. Jede Etappe ist reich an Anregungen für verschiedene Besichtigungen, die auch mehr als eine Nacht in Anspruch nehmen könnten. Daher ist unser Vorschlag rein inspirierend. Wir zeigen Ihnen all die Dinge, die Sie entdecken und besuchen können, und Sie werden die Protagonisten jedes Abenteuers sein.
Egal, ob Sie ein „Zen–Reisender“, ein eingefleischter Gourmet oder Eltern sind, die sich mit einem „wie lange dauert es noch?“ herumschlagen, der Gardasee wird Sie Kurve für Kurve erobern. Sind Sie bereit aufzubrechen?

Tag 1: Peschiera del Garda, willkommen innerhalb der venezianischen Mauern
Peschiera del Garda ist der perfekte Ausgangspunkt, bequem über die gleichnamige Ausfahrt der Autobahn A4 erreichbar. Starten Sie mit einem schönen Spaziergang zwischen Bastionen und Kanälen (die Sie auch mit dem SUP oder in einer Gondel erkunden können) und einer entspannten Kaffeepause im malerischen Zentrum.
Wenn Sie ein Fahrrad dabeihaben (es ist auch möglich, eines zu mieten oder geführte Touren zu buchen), ist eine Radtour entlang des Flusses Mincio (Abfluss des Gardasees) bis nach Borghetto sul Mincio, einem der schönsten Dörfer Italiens, ein Muss. Von dort aus können Sie auch den Parco Giardino Sigurtà besuchen, eine wahre Oase inmitten jahrhundertealter Pflanzen und Blumen von seltener Schönheit.




Tag 2: Sirmione, Poesie auf dem Wasser
Mit seinem märchenhaften Kastell und den historischen Grotten des Catull ist Sirmione Romantik pur. Sie können sich in den Thermalbädern im Herzen des Zentrums entspannen (ganzjährig geöffnet) oder zu einer Bootstour aufbrechen.
Bonus: Ein Bad am Jamaica Beach ist ein Muss. Er ist einer der stimmungsvollsten Strände des gesamten Gardasees.




Tag 3: Desenzano, die lebendige Seele des Garda
Viele Geschäfte, Bars am Hafen, Panoramaspaziergänge am Seeufer. Desenzano, die Königin des Nachtlebens, ist perfekt für einen spritzigen und modischen Abend. Nutzen Sie die Gelegenheit für einen schönen Ausflug mit dem Wohnmobil in die nahe gelegene Valtenesi, mit ihren Weingütern, Roséweinen und sieben kleinen Dörfern, die wie gemalt erscheinen, zwischen Burgen und Hügeln: Padenghe sul Garda, Moniga del Garda, Manerba del Garda mit ihrer Rocca hoch über dem See, San Felice del Benaco, Puegnago del Garda, Polpenazze del Garda und Soiano del Lago.
Extra-Ausflug: Starten Sie von San Felice del Benaco aus zu einem schönen Bootsausflug zur Insel Garda (der größten des Sees) mit einem Besuch der Villa und ihres spektakulären Gartens.






Tag 4: Salò, ein panoramischer Spaziergang
Salò mit der elegantesten Seepromenade des Garda erwartet Sie. Verlieren Sie sich in den Gassen, in seinen prächtigen historischen Palästen und machen Sie vielleicht einen Abstecher zum MuSa, einem lebendigen Ort der Kultur, der verschiedene Ausstellungen beherbergt.
Ein Muss: ein gutes handwerkliches Eis am Seeufer, etwas Shopping und viel Entspannung.




Tag 5: Gardone Riviera, Kultur am blauen Ufer
Gardone Riviera beherbergt das Vittoriale degli Italiani, das Hausmuseum des Schriftstellers D’Annunzio. Ein Besuch ist ein einzigartiges (und auch etwas skurriles) Erlebnis: zwischen Statuen, Gärten und sogar einem Schiff. Ein Muss.
Ein Tipp: Machen Sie auch einen Abstecher zum Heller Garden, einem großen Botanischen Garten, der Pflanzenarten aus aller Welt und verschiedene Kunstwerke beherbergt. Ein wahrer Geheimtipp.




Tag 6: Toscolano Maderno, Natur und alte Papiermühlen
Toscolano Maderno bietet einen sehr langen Spaziergang an der Seepromenade, gespickt mit Geschichte und stimmungsvollen Ausblicken.
Ein schöner Ausflug in ein Tal, das Sie in die Vergangenheit zurückversetzen wird, ist ein Muss: das Tal der Papiermühlen. Es beherbergt das Papiermuseum und die Ruinen seiner vergangenen Zeit.




Tag 6 – Alternative: Wassersport in Campione del Garda
Wenn Sie Wassersportler sind, wissen Sie bereits, dass der Gardasee eine perfekte Windmaschine ist. Fahren Sie in Richtung Norden und biegen Sie nach Campione del Garda ab. Lassen Sie sich vom Adrenalin des Kitesurfens, Wingfoilens und Windsurfens erobern.
Die einzige Möglichkeit zum Übernachten ist ein großer kommunaler Parkplatz mit einem Wohnmobilbereich (gebührenpflichtig – nur Wasser zum Auffüllen ist vorhanden. Keine Entsorgung und kein Strom).




Tag 7: Gargnano und Limone, zwischen Limonaie und schwebenden Straßen
In Gargnano scheint die Zeit stillzustehen. Machen Sie einen stimmungsvollen Spaziergang in Villa di Gargnano, der Sie bis ins Zentrum bringt. Eine wunderbare Wanderung in der Umgebung führt Sie zur Cima Comer mit einem atemberaubenden Blick auf den gesamten unteren Garda.
Dann, in Limone sul Garda, spazieren Sie (oder fahren Sie mit dem Fahrrad) auf dem panoramischen Rad– und Fußgängerweg hoch über dem See. Das ist Nervenkitzel pur. Danach machen Sie einen schönen Spaziergang durch das Zentrum bis zur Limonaia del Castel. Wenn Sie gerne wandern, können Sie Limone von oben sehen, indem Sie auf den Monte Bestone steigen. Panorama ist garantiert.






Tag 8: Riva del Garda, die Perle des Nordens
Drei Worte, um Riva del Garda zu beschreiben: farbenfroh, sportlich und entspannt. Besuchen Sie die Rocca und machen Sie eine Wanderung auf dem Ponale-Weg für eine atemberaubende Aussicht. In Alternative, wenn Sie nicht gerne wandern, gibt es einen schönen Panoramalift, der Sie zum Bastione bringt (oder Sie können ihn auch zu Fuß in Richtung der Chiesetta di Santa Barbara erreichen). Die alpin-seemännische Atmosphäre ist unwiderstehlich.
Extra-Ausflüge: Wir schlagen Ihnen einen schönen Ausflug zum Varone-Wasserfall vor (nehmen Sie eine Regenjacke mit, eine Wasserdampf-Dusche ist garantiert), oder einen gesunden Spaziergang auf dem Monte Brione mit seinen Befestigungsanlagen (von hier aus können Sie den Gardasee aus einer einzigartigen Perspektive sehen).






Tag 9: Torbole und Arco, Wind und Fels
Torbole ist das Reich der Windsurfer, Arco das der Kletterer. Steigen Sie zur Burg von Arco hinauf, um eine unvergessliche Aussicht zu haben, und verpassen Sie nicht den Panoramaweg Busatte – Tempesta, mit langen Treppen, die in der Luft schweben. Beide Städte haben eine wunderschöne Altstadt zum Spazierengehen.
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Tag 10: Malcesine, zwischen Kastell und Berg
Malcesine ist ein Dorf, das wie gemalt erscheint. Sein imposantes Scaligero-Kastell (absolut sehenswert) dominiert das Panorama.
Nehmen Sie dann die Panorama-Seilbahn, um auf den Monte Baldo auf fast 1800 Meter Höhe zu fahren. Von dort aus öffnet sich der Garda in all seiner Schönheit (und auch Köstlichkeit! Ein gutes Mittagessen in der Hütte ist ein Muss).
Extra: Machen Sie einen kurzen Halt in Cassone di Malcesine. So können Sie behaupten, den kürzesten Fluss der Welt gesehen zu haben.




Tag 11: Brenzone, der authentischste See
Ruhige Dörfer, Olivenhaine, Wege und viel lokale Echtheit. Brenzone ist die „Slow–Ecke“ des Garda, perfekt für einen Spaziergang ohne Eile. Von hier aus beginnt in der Tat ein wunderschöner Rad– und Fußgängerweg an der Seepromenade, der alle Ortsteile durchquert. Er führt an malerischen kleinen Häfen und Fischrestaurants vorbei und färbt sich im Frühling gelb durch die Blüte vieler Mimosenbäume.
Zwei Geheimtipps: Machen Sie einen Ausflug zum mittelalterlichen Dorf Campo, eine unglaubliche und aufregende Atmosphäre ist garantiert. Wenn Sie sich hingegen wie am Set von Jurassic Park fühlen wollen, sehen Sie sich den „Balòt tacà via“ an, einen riesigen Felsbrocken, der in einer Schlucht stecken geblieben ist.




Tag 11 – Alternative: San Zeno di Montagna und seine Berghütten in der Höhe
San Zeno di Montagna liegt auf etwa 700 m Höhe. Von dort aus beginnen verschiedene Ausflüge für Berg– und Waldliebhaber. Alle bieten eine exklusive Sicht auf den See und typische Almen sowie Agriturismi, die Sie gerne stärken werden. Sie können bis nach Prada di San Zeno di Montagna auf 1000 m Höhe hinauffahren und von dort aus die wunderschöne Seilbahn Prada – Costabella nehmen, die Sie auf 1850 m Höhe bringt. Bei der Ankunft finden Sie zwei Hütten (Fiori del Baldo und Chierego). Wenn Sie hingegen eine spektakuläre Wanderung machen möchten, empfehlen wir Ihnen, die Hütte Telegrafo zu erreichen.
Bevor Sie aufbrechen, vergessen Sie nicht, Milch und Käse vom Monte Baldo zu kaufen. Hier sind sie eine wahre Köstlichkeit!




Tag 12: Torri del Benaco, zwischen Geschichte und Entspannung
Torri del Benaco ist eine wahre Perle des Sees. Um es jedoch vollständig zu erleben, müssen Sie auch seine drei Hügel-Ortsteile besuchen: Albisano für eine Kaffeepause auf der Piazza Garibaldi und den spektakulären Blick von der Kirche San Martino aus, Pai di Sopra, das in der Zeit schwebt und von der vergangenen Lebensweise zeugt, und schließlich Crero mit seiner tibetischen Brücke, das wie eine kleine provenzalische Oase wirkt.
Das Scaliger-Kastell von Torri dominiert den wunderschönen kleinen Hafen, und seine Limonaia erzählt von alten Zeiten.




Tag 13: Garda und Punta San Vigilio, wie auf einer Postkarte
Garda ist elegant und wunderschön. Spazieren Sie durch seine Gassen und über die weitläufige Seepromenade, bis Sie die pure Magie erreichen: Punta San Vigilio, mit seinem kleinen Hafen, smaragdgrünem Wasser, Restaurants direkt am See und verschiedenen ausgestatteten Stränden. Wir empfehlen, die Kamera immer griffbereit zu halten.
Trekking–Ausflüge: Von der Punta San Vigilio aus können Sie weitergehen und den „Graffiti-Weg“ einschlagen (wo sich Felsbrocken mit alten Felsritzungen befinden). Oder Sie starten vom Zentrum von Garda aus und steigen zur super panoramischen Rocca hinauf.
Ein wahrer Geheimtipp: Fahren Sie mit dem Wohnmobil eine halbe Stunde weiter bis nach Spiazzi di Caprino Veronese, um die Madonna della Corona zu besuchen. Es ist ein Heiligtum, das in eine steil abfallende Felswand gehauen wurde, einzigartig in seiner Schönheit und Atmosphäre.






Tag 14: Bardolino und Lazise, ein letzter Toast
Schließen Sie die Tour stilvoll ab, zwischen Weingütern, Spaziergängen und mittelalterlichen Dörfern. Bardolino ist eine super lebendige und an Events reiche kleine Stadt (viele davon sind dem Wein gewidmet), während Lazise, ein wahres Juwel mit seinen alten Mauern, die erste Gemeinde Italiens ist.
Um sie am besten zu besuchen und keinen Ausblick zu verpassen, müssen Sie nur den Rad– und Fußgängerweg an der Seepromenade einschlagen, der die Orte verbindet.
Ein letztes Glas mit Seeblick. Zum Wohl.




Campingplätze, ausgestattete Stellplätze und wo man übernachten kann
Jeder Ort am Gardasee ist reich an Campingplätzen, auf denen Sie neben den wichtigsten Services (Wasser zum Auffüllen und Entsorgen, Strom) auch viele andere Fünf-Sterne-Annehmlichkeiten finden können – hier diejenigen, die wir Ihnen empfehlen. In einigen Dörfern gibt es auch kommunale Campingplätze zu ermäßigten Preisen.
Am Garda gibt es keine Gebiete, die ausschließlich zum Auffüllen und Entsorgen von Wasser dienen. Daher ist es immer notwendig, auf Campingplätze zurückzugreifen.


Nützliche Informationen für Camper
Empfohlene Zeit: April – Mai – bis Mitte Juni oder ab Mitte September – Oktober, um alles ohne zu große Menschenmassen zu genießen und alle Aktivitäten geöffnet zu finden. Im Winter ist der Gardasee wunderschön, aber nicht alle Aktivitäten sind garantiert.
Fähren, private Boote, Bootstouren, alte Segelschiffe, Bootsverleih: Denken Sie daran, den See aus der privilegiertesten Perspektive zu sehen – der vom Wasser aus. Die kommerziellen Fährlinien Navigarda stehen zur Verfügung, aber auch viele Lösungen mit privatem Verleih oder Touren, um überall und in völliger Freiheit unterwegs zu sein.
Fahrräder: Wenn Sie keine dabeihaben, können Sie sie direkt vor Ort mieten.
Fahrtipps: Von Gargnano nach Limone sul Garda fahren Sie durch verschiedene Tunnel, die an einigen Stellen für große Wohnmobile erfordern, dass man sich an die Mittellinie hält, weil sie etwas eng sind.
Ende der Tour? Keineswegs, es ist nur der Anfang! Sie haben sich sattgesehen an traumhaften Ausblicken, an Aromen, die im Gedächtnis bleiben, an Lachen am Seeufer. Aber das Schöne am Wohnmobil-Urlaub ist, dass man immer wieder zurückkommen oder in letzter Sekunde den Kurs ändern kann.
Der Gardasee ist nicht nur ein Reiseziel. Es ist eine kleine Welt, die mit Muße, Neugierde und dem Wunsch, sich zu wundern, erlebt werden muss.
Auf zum nächsten Abenteuer, liebe Outdoors-Freunde.
Silvia Turazza
